Classic

Themenbereiche

Überblick

Ein Laufrad mit klassischem Nabenaufbau. Verwendet werden gekröpfte Speichen und die Naben weisen bei MTB-Laufrädern 32 oder auch 36 Löcher auf. Daher werden hier auch Felgen mit dementsprechender Lochzahl benötigt. Abgesehen von Trekking-Rädern findet man diesen Laufrad-Typ insbesondere im Bereich „Enduro“ und „Freeride“. Die hierfür verwendeten Felgen sind in der Regel massiver, also schwerer und breiter als die üblichen MTB-Felgen. Aber auch im Road-Bereich findet man Classic-Laufräder, die allerdings mit 20 oder 24-Loch im Vorderrad und 28-Loch im Hinterrad eingespeicht sind.
Grundsätzlich sei hier gesagt, dass Classic-Laufräder mit einer größeren Anzahl von Naben hergestellt werden können. Hersteller wie „Hope“ oder „Chris King“ bieten eine riesige Palette von Classic-Naben in diversen Farben an. Ein weiterer Vorteil für den Bau dieser Laufräder sind die etwas günstigeren Kosten der Speichen verglichen zu ihren Straightpull-Varianten. Was die Stabilität des Laufrades betrifft, so steht sie der Straightpull-Variante bei einem guten Grundaufbau ebenfalls nicht nach. Auch ist eine spätere Wartung weniger Aufwendig, da man bei Straightpull Naben für den Wechsel einer Speiche u. a. die benachbarten 2 Speichen ebenfalls lösen muss und bei Nachzentrierungen sowie dem Aufbau die jeweilig zu bearbeitende Speiche mit einer Zange bzw. dem „Messerspeichenschlüssel“ gegen ein Verdrehen fixieren muss.

Aufbau

Zunächst wird die Felge „grundeingespeicht“. Dabei werden die einzelnen Speichen zunächst nacheinander mit der Felge verbunden. Hier gibt es verschiedene Einspeich-Varianten und auch Optionen. Geöste Felgen verwenden ausschließlich den Speichennippel um die Speichen mit der Felge zu verbinden, ungeöste Felgen benötigen eine spezielle Unterlegscheibe unter dem Nippel. Vorderräder im Straßenbereich, die mit Felgenbremsen bestückt sind, werden oftmals nur  radial eingespeicht. Sie haben keine Kreuzungen der Speichen. Für den Einsatz bei Bergrädern jedoch findet man auch dort  2-fach gekreuzte Vorderräder. Hinterräder im Straßenbereich haben in der Regel immer mindestens eine 2-fach Kreuzung der Speichen, da durch den Antrieb größere Kräfte auf das Rad wirken und diese kompensiert werden müssen. Da es aber noch ältere Straßenräder mit Scheibenbremsen gibt, findet man manchmal auch 3-fach gekreuzte Vorder- sowie Hinterräder. Neuere Felgen kommen jedoch auch dort mit einer 2-fach Kreuzung aus.
Im MTB-Bereich ist die 3-fach Kreuzung für Vorder- sowie Hinterräder durch die fast ausschließliche Benutzung von Scheibenbremsen ein Standard.

Laufradbau, individuell handgebaute Laufräder, Zentrierung
Speichenkopftreiber und Speichenbogen-Richtwerkzeug

Ist das Rad auf halbe Speichenspannung gespannt, werden die einzelnen Speichen mittels eines „Speichenkopftreibers“ noch etwas fester in ihren Sitz in die Nabe geschlagen und die Speichenbögen mit einem selbstgebauten „Speichenbogen-Richtwerkzeug“ (entwickelt von Gerd Schraner) etwas begradigt. Dadurch reduziert sich das nachträgliche Setzen der Speichen. Jetzt wird das Rad ein erstes Mal „abgedrückt“ und zentriert. Im  zweiten Schritt wird es auf seine eigentliche Endspannung gebracht und 4-5 mal mit jeweiligem nachzentrieren abgedrückt . Durch diesen Prozess erhält man ein größtmöglich stabiles Laufrad.

Material

Die Auswahl der verwendeten Komponenten ist natürlich auch noch einmal ein Kriterium für die Güteklasse jedes Laufrades. Royal Spokes verbaut bei Speichen sowie Speichennippeln fast ausschließlich DT Swiss Komponenten. Die Palette reicht hier von Messing-Standard-Nippeln in Silber oder Schwarz bis hin zu „DT Pro Head® Squorx-Nippeln“ aus Aluminium.
„Squorx“ ist ein Kunstwort und steht für „Square“ und „Torx“. Diese Nippel haben auf der oberen Seite einen Torx-Kopf und auf der unteren, der auf die Speiche geschraubten Seite, einen Vierkant. Für den Aufbau des Laufrades verwendet man, da sich in diesem Zustand kein Mantel auf der Felge befindet, fast ausschließlich die Torx-Seite, kann dann aber bei einer späteren Nachzentrierung des Laufrades mit Mantel die übliche Spannweise der Speichen mit einem „Spokey“ (Speichenspannschlüssel) in gewohnter Form durchführen.
Bei hochwertigen Laufrädern verwendet Royal Spokes zum Einspeichen die „Pro Lock® Nippel“. Diese Speichennippel haben auf ihrem Innengewinde einen Zweikomponenten-Kleber. Dieser fixiert den Nippel ca. 5 Std. nach seinem Einbau auf der Speiche. Das nachträgliche Lösen des Nippels bei Gebrauch des Laufrades wird dadurch stark reduziert, sodass ein Nachzentrieren gering gehalten wird. Bei einer Verwendung von Standard-Nippeln kann diese Fixierung auch nachträglich noch durch die Anwendung von DT Swiss/Loctite „Spoke Freeze“, einem nachträglich über die bereits eingespannten Nippel von außen zugeführten Kleber, vorgenommen werden.
Die Auswahl der Speichen richtet sich nach dem Aufgabengebiet. Straßenräder werden oft mit DT „Aerolite“ oder „New-Aero“ Messerspeichen eingespeicht, MTB-Laufräder hingegen speicht Royal Spokes zum größten Teil mit DT „Competition“ 2.0/1.8 mm ein. Für den Rennbereich kommen auch „Competition Race“ Speichen mit 1.8/1.6 mm zum Einsatz. Für Trekking-Laufräder werden auch teilweise DT „Champion“ Speichen verwendet. Diese sind aufgrund ihres konstanten Durchmessers etwas günstiger als die „DD-Speichen“.